Ich habe mir gestern das Arduino-Experimentierset bestellt (Bezugsadresse CH). Auslöser war eigentlich, dass ich für meine Blumen von einem regel- und steuerbaren Treibhäuschen träume. Und plötzlich war die Idee da: „Weshalb nicht selbst mit Arduino so etwas bauen?“. Natürlich fiel diese Idee nicht vom Himmel, Max erzählt seit Wochen von den tollen Projekten mit LED-Würfeln, die seine Studenten machen.
Arduino ist ein Board, das einen Mikrokontroller mit Schnittstellen für Sensoren und Aktoren verbindet. Das Board wurde an einer italienischen Design-Hochschule in Ivrea entwickelt und die Layout-Daten für das Board sowie die Programmierumgebung sind unter einer Open-Source-Lizenz verfügbar.
Und weil es noch ein paar Tage dauert, bis ich mein eigenes Board endlich in die Finger kriege, habe ich Max solange bekniet, bis er mir sein überzähliges Arduino MEGA 2560 und sein Clementoni Electronic Project Lab ausgeliehen hat. Und einen kleinen Einführungskurs hat er mir auch noch gleich gegeben. Als Gegenleistung musste ich (wieder einmal) eine neue Version der Maxbox installieren.
Erste Schritte
Mit den Tutorials, die man überall findet, ist der Einstieg tatsächlich nicht schwierig: Software herunterladen und entzippen. Board am USB-Anschluss einstöpseln und Treiber manuell vom soeben ausgepackten Verzeichnis installieren, in Windows-Systemsteuerung den COM-Port ausfindig machen, Arduino-Software starten, unter Tools die richtige Board-Version und den richtigen Port einstellen, aus den Examples das Blink-Beispiel holen und ins Board hochladen. Wenn es blinkt, dann hat alles geklappt.
Natürlich bin ich darüber gestolpert, dass der Treiber noch nicht richtig installiert war, weil man den wirklich manuell auf der Festplatte suchen muss. Und beim Verkabeln der externen LEDs haben wir zuerst natürlich die Richtung vertauscht. Max hat natürlich mit Umstecken angefangen, als das Board noch am Notebook hing. Und prompt mit einem Kabelende eine Art Minikurzschluss produziert, so dass sich der COM-Port verabschiedete und in der Systemsteuerung wieder aktiviert werden musste. Und noch immer wissen wir nicht, ob es eine elegantere Lösung gibt, das Board für Neuverkabelungen abzuhängen, als einfach den USB-Stecker zu ziehen. Das hat nämlich den unschönen Effekt, dass man nachher in der Systemsteuerung den COM-Port zuerst deaktivieren und dann wieder aktivieren muss, damit die Entwicklungsumgebung das Board wieder findet. Aber als dann die ersten externen LEDs vor sich hin blinkten, da war es fast so schön wie Weihnachten!
Erkenntnisse
- LEDs sind gerichtet, d.h. die Verkabelung geht vom Arduino-Pin 13 zum LED-Eingang (auf dem Clementoni-Lab links vom LED), vom LED-Ausgang zum Widerstand und vom Widerstand zur Erdung GND auf dem Arduino-Board
- Widerstände sind ungerichtet, d.h. man kann von links nach rechts oder umgekehrt anschliessen
- Es spielt keine Rolle, ob der Widerstand vor oder hinter dem LED angeschlossen wird, wichtig ist nur, dass man ihn nicht vergisst.
Was habe ich bis jetzt gemacht
- aus den Examples in der Entwicklungsumgebung Blink und Fade
- Mit der Maxbox: ein oder zwei LEDs gleichzeitig über die Maxbox an- und ausschalten
Offene Fragen
- Wie hängt man das Board für Neuverkabelungen ab?
- Kann man LEDs auch in Serie schalten?
Links und Quellen
- Arduino.org, der englischsprachige Website der Community
- Unter Arduino.cc findet man u.a. eine ausführliche Referenz der Programmiersprache
- Beim Schweizer Anbieter PlayZone kann man Boards und allerlei Zubehör kaufen. Ausserdem findet man dort auch einige Tutorials.
- 32-seitiger Arduino Experimenter’s Guide zum Experimentierkit: auch ohne das Kit nützlich, da Installation, Programmiersprache und wichtige Komponenten wie z.B. Sensoren beschrieben werden
- Und nicht zuletzt das ausgezeichnete deutschsprachige Buch von Manuel Odendahl, Julian Finn & Alex Wenger: Arduino – Physical Computing für Bastler, Designer & Geeks